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WeckeDenSchlafendenRiesenNicht

Projektjahr: 2011

Tomi war ein ganz normaler Junge, bis er eines Tages in den Wald ging und dort Beeren fand.

KünstlerIn: Gabriela Nepo-Stieldorf

Schule: Volksschule St. Martin bei Lofer

Skulptur: WeckeDenSchlafendenRiesenNicht

 

Tomi lebte im Pinzgau, genau gesagt in St. Martin bei Lofer. Er war ein ganz normaler Junge, bis er eines Tages in den Wald ging und dort Beeren fand. Sie glänzten und leuchteten so schön lila und sie dufteten so gut, dass er einfach nicht widerstehen konnte. Er nahm sich ganz viele Beeren und aß sie sehr schnell auf. Sie schmeckten irgendwie komisch, fast bitter und kaum hatte Tomi die Beeren geschluckt, spürte er ein Kribbeln und Ziehen, ein Jucken und Zucken in seinem Körper. Tomi begann zu wachsen. Er wurde groß und größer, und als das Ziehen endlich aufhörte, war Tomi ein Riese geworden.

„Was war das?" fragte Tomi. Seine Stimme klang wie Donnergrollen. Tomi erschrak fürchterlich. Er begann zu weinen. Aus seinen Augen stürzten Tränen, die wie Gewitterregentropfen auf die Erde prasselten und alles überfluteten. Da begann Tomi zu laufen. Aber mit jedem Schritt löste er eine Lawine aus, die alles unter sich begrub. Wenn Tomi ausatmete, knickten die Bäume um. Musste er niesen, brach sofort ein Sturm los. Die Leute fürchteten sich vor ihm und versteckten sich. Tomi war verzweifelt und enttäuscht.

Auf einmal kam ein Adler zu Tomi und fragte: „Warum bist du so groß? Was ist passiert?"
Tomi antwortete: „Ich habe nur Beeren gegessen. Die müssen vergiftet gewesen sein. Ich brauche eine Medizin. Hilf mir doch!"
„Ich kenne jemanden, der dir sicher helfen kann!" sagte der Adler und schon flog er durch die Lüfte. Er flog in die Höhle des Zauberers und erzählte ihm alles. Der Zauberer dachte lange nach. Dann packte er einen Zaubertrank in seinen Koffer und folgte dem Adler zum Riesen.
„Nimm 100 Tropfen von dieser Medizin", sagte der Zauberer zu Tomi. „Du wirst in einen tiefen Schlaf fallen und 100 Jahre lang schlafen."
„100 Jahre?", brüllte der Riese. „Geht das nicht schneller?"
Der Zauberer schüttelte den Kopf. „Tu was ich dir sage. Ich werde über dich wachen und dafür sorgen, dass dich niemand aufweckt. Erst nach 100 Jahren wirst du wieder der Tomi sein, der du einmal warst."

Da nahm Tomi die Medizin und legte sich auf die Erde. Sofort schlief er ein. Er träumte einen wunderschönen Traum. In seinem Traum spielten und lachten die Kinder, und viele Radfahrer machten Rast ganz in seiner Nähe.

(Schreib- und IllustrationsWerkstatt Volksschule St. Martin bei Lofer, März + April 2011)

 

KünstlerIn: Gabriela Nepo-Stieldorf

Schule: Volksschule St. Martin bei Lofer

Skulptur: WeckeDenSchlafendenRiesenNicht