Schule: Volksschule Leogang, Klasse 3b
Er war böse, hartherzig und grausam zu seinen Untertanen, die für ihn Tag und Nacht ohne Lohn schwer arbeiten mussten. Sie mussten die Wälder abholzen, Steine aus den Bächen schleppen und aus den Bergen Edelmetalle für ihren Fürsten graben. Der Fürst wurde reich und mächtig, seine Untertanen ärmer und ärmer. Sie waren sehr unglücklich und hatten bleiche, traurige Gesichter. Das mochte Fürst Asitz nicht, deshalb befahl er ihnen, lustig und fröhlich drein zu schauen. Doch es wollte sich auf den Gesichtern der Leute keine Freude zeigen, sie bleiben blass und unglücklich. Da schrie der Fürst: „Ich will eure traurigen und bleichen Gesichter nicht mehr sehen! Ihr sollt von nun an lustige und farbenfrohe Masken aufsetzen!“ Nun mussten die Leute mit solchen Masken herum laufen und hatten darunter noch unglücklichere Gesichter als zuvor, weil sie die Masken bei der Arbeit störten.
Eines Tages schaffte ihnen der Fürst an, einen tiefen Brunnen zu graben. Sie gruben und gruben lange, bis sie fast den Mittelpunkt der Erde erreichten. Dort schimmerte ein geheimnisvolles Licht. Sie sagten es ihrem Fürsten. Der beugte sich über den Brunnenschacht, und weil er gerade sehr viel gegessen hatte, bekam er Übergewicht und stürzte kopfüber in den Brunnen. Er fiel tiefer und tiefer bis zum Mittelpunkt der Erde, wo er verglühte. Seine Schreie waren so schrecklich, dass sich der Brunnenschacht verbog und ganz schief wurde. Die Leute waren froh, ihren bösen Fürsten endlich los geworden zu sein und warfen ihm die Masken in den Brunnen hinterher. Da jedoch der Brunnenschacht vom Geschrei des Fürsten einen Knick bekommen hatte, blieben die Masken ganz oben liegen und sind dort heute noch zu sehen, angestrahlt vom Licht aus dem Mittelpunkt der Erde.
Auf die Schreckensherrschaft des Fürsten Asitz folgte die langjährige Herrschaft des gütigen und menschenfreundlichen Fürsten Besitz. Seine Nachkommen sind noch heute im Besitz der ganzen Gegend. Die Burg gibt es schon lange nicht mehr.
(Schreib- und IllustrationsWerkstatt Volksschule Leogang, Klassen 3 B, März 2012)