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WolkenPelzTier

Projektjahr: 2012

Auf der WolkenPelzTierWolke lebten die WolkenPelzTiere friedlich und glücklich dahin. Ihre Königin mit der goldenen Krone war gütig und sorgte sich um das Wohl ihrer Untertanen.

KünstlerIn: Peter Blaikner

Schule: Volksschule Lenzing

Skulptur: WolkenPelzTier

 

Alle hatten genug zu essen und trieben Handel mit den Bewohnern anderer Wolken. Als Zahlungsmittel verwendeten sie kleine Körner. Diese friedliche Zeit hätte wahrscheinlich ewig gehalten, wenn nicht eines Tages die grimmigen Eisenbeißer von der Eisenbeißwolke gekommen wären. „Diese Wolke gehört jetzt uns! Sucht euch einen anderen Platz!“, sagten sie zu den WolkenPelzTieren. Als sich die WolkenPelzTiere gegen die Eisenbeißer wehren wollten, wurden sie schnell besiegt und von ihrer Wolke hinab in Richtung Erde geworfen. Einige flogen an der Erde vorbei, andere landeten in den Ozeanen, manche in der Wüste Sahara, einige mitten im Dschungel Afrikas und auf den Bergen des Himalaya. Die Königin der WolkenPelzTiere fiel geradewegs in den Pinzgau und landete auf dem Feld des Stechaubauern in Wiesersberg. Ein Bauer kam vorbei und wunderte sich über das seltsame Wesen. „Wos sogga?“, sagte er und: „Wos bist denn du für einer? Ha?“ Das WolkenPelzTier antwortete: „Ich bin die Königin der WolkenPelzTiere.“ „A so a Lappin“, meinte der Bauer. Und das WolkenPelzTier sagte: „Man hat mich aus meiner Heimat vertrieben. Ich möchte gern hier bei euch bleiben. Hast du etwas zu essen für mich? Schau her, ich kann alles bezahlen.“ Und die Königin holte aus ihrem Pelz einen Sack Körner, die in ihrer Heimat als Zahlungsmittel verwendet werden. „Schleich di mit dem Glump!“, sagte der Bauer. „Wir habn selber nix!“ Das stimmte, denn damals herrschte im Pinzgau eine schlimme Hungersnot. Dann warf der Bauer dem WolkenPelzTier die Körner aus der Hand, sodass sie auf der Erde zwischen den Grashalmen landeten und ließ es allein. Nach einiger Zeit jedoch wuchsen an dieser Stelle kleine Pflanzen aus der Erde, die größer wurden und kleine Körner hatten. Die Menschen stellten fest, dass man das essen konnte und nannten es Gerste. Die Felder wurden nun mit Gerste bepflanzt, daraus konnten die Menschen Mehl machen und Brot backen. Die Hungersnot war bald überwunden. Die Bewohner von Lenzing nannten den Boden Gerstboden und bauten dem WolkenPelzTier eine Hütte, in der es bis ans Ende seiner Tage leben konnte. Um es nie wieder zu vergessen, stellten sie eine Skulptur des WolkenPelzTieres aus Bronze auf, die heute noch auf dem Gerstboden zu sehen ist.

(Schreib- und IllustrationsWerkstatt Volksschule Lenzing, März 2012)

 

KünstlerIn: Peter Blaikner

Schule: Volksschule Lenzing

Skulptur: WolkenPelzTier